03/20/2023

Die Ethos Stiftung nimmt die Übernahme von Credit Suisse durch UBS zur Kenntnis und bedauert die ungeheure Verschwendung, die diese für die Aktionärinnen und Aktionäre sowie die gesamte Schweizer Wirtschaft darstellt.

Die Schweizer Pensionskassen, deren Interessen die Ethos Stiftung verteidigt und vertritt, werden durch diese Transaktion doppelt benachteiligt. Erstens werden sie als Aktionärinnen der beiden Banken an der Generalversammlung nicht über den Kauf abstimmen kön-nen, da eine Verordnung des Bundesrates eine Abweichung von der Bestimmung des schweizerischen Fusions- und Übernahmegesetzes erlaubt. Zweitens werden sie in Zukunft, wie alle Kundinnen und Kunden (Pensionskassen, KMU, Privatpersonen usw.), mit den Risiken konfrontiert sein, die eine marktbeherrschende Stellung einer einzigen Grossbank auf dem Schweizer Markt mit sich bringt.

Die Ethos Stiftung bedauert, dass gewisse strategische Optionen, wie die Abspaltung und der Börsengang der Schweizer Bank von Credit Suisse, nicht weiterverfolgt wurden, als dies noch möglich war. In diesem Zusammenhang schlägt Ethos den Schweizer Behörden (Bundesrat, Wettbewerbskommission und FINMA) vor, UBS aufzufordern, längerfristig die Möglichkeit einer Abspaltung der Schweizer Bankensparte von Credit Suisse vom Rest der UBS-Gruppe zu erwägen und diese an die Börse zu bringen sobald sich die Situation stabilisiert hat. Dies würde die Arbeitsplätze sichern und einen gesunden Wettbewerb aufrechterhalten, der ein reibungsloses Funktionieren unserer Wirtschaft garantiert.

Angesichts dieses beispiellosen Scheiterns in der Geschichte des Schweizer Finanzplatzes wird Ethos weiterhin die Interessen der Minderheitsaktionärinnen und -aktionäre, insbesondere der Schweizer Pensionskassen, verteidigen. In den nächsten Tagen werden alle Optionen, auch juristische, geprüft, um die Verantwortlichkeiten für dieses Debakel zu klären. Die Ethos Stiftung fordert zudem die grösstmögliche Transparenz bezüglich der Investmentgesellschaft von Michael Klein (ehemaliger Verwaltungsrat von Credit Suisse), deren Übernahme für USD 175 Millionen von Credit Suisse im Februar angekündigt wurde.

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